Abstract:
In dieser Arbeit wird versucht, einen „Weg zu Erziehung der schönen Seele“ unter Kategorien wie denen der Literatur, der Philosophie und der Psychoanalyse zu skizzieren. In dieser Perspektive vertreten Schillers Werke eine Arbeit im Werden, die ihren Inhalt widerspiegelt. Die Versöhnung des Ästhetischen mit dem Moralischen vertritt die Verschmelzung aller menschlichen Fähigkeiten: der Sinnlichen mit den Vernünftigen. Es handelt sich um einen Prozess im Werden, es geht um ein unendliches und dialektisches Verfahren, um eine aus sich selbst entwickelnde – und deshalb freie – Utopie. Aus dieser Versöhnung der für den Menschen innerlichen Triebe in der Ästhetik zieht Nietzsche seine Kulturkritik. Das tragische Gefühl findet man in Freuds Werken umgestaltet, und zwar durch psychische Kategorien. Es geht immer, wenn auch indirekt, um eine Erziehungsfrage. Diese Arbeit zeichnet also nur provisorische Wege, die Schillers Theorien gegangen sind. Unzählige Wege stehen noch offen, denn die ästhetische Erziehung vertritt einen Versöhnungsversuch der menschlichen Triebe: diese aber werden sich immer wieder in neuer Gestalt äußern und dementsprechend umdeuten lassen.