Abstract:
Die Wahlverwandtschaften, Johann Wolfgang von Goethes letzter, 1809 erschienener Roman, wird
in dieser Arbeit auf seine wichtigsten thematischen Kerne hin analysiert, die sich durch die
Betrachtung ihrer kontrastierenden Beziehung zu drei großen Gegensatzpaaren entwickeln lassen.
Zunächst wird der Konflikt zwischen Schicksal und freiem Willen erforscht, anschließend der
Kampf zwischen Natur und Moral und abschließend der Zusammenstoß zwischen Leidenschaft und
Rationalität. Diese widersprüchlichen Motive sind bis heute umstritten: Goethes Roman bietet dem
Leser verschiedene Einblicke, wie diese Kräfte das menschliche Leben maßgeblich beeinflussen
und gleichzeitig Ursache für innere Zerrissenheit und äußere Umwälzungen sind. Darüber hinaus
wird die Analyse der stark psychologisierten Figuren des Werks und ihrer Ansichten über Liebe,
Leben und Schicksal Licht auf die verschiedenen Auslöser der Tragödie werfen.