Abstract:
"Trotz seines kurzen Lebens verfasste Ödön von Horváth mehr als dreißig Werke, vor allem Theaterstücke, aber auch Romane und weitere Prosaexemplare. Maßgeblich in seiner ganzen Produktion bleiben aber wenige theoretische Texte, dank deren er den Grundstein für die neue Form des Volksstücks legt. Im Anschluss an eine kürze Biografie und an einen Überblick über die Rezeptionsgeschichte dieses Autors, untersucht die vorliegende Arbeit zwei der berühmtesten Volksstücke des Dramatikers, Geschichten aus dem Wiener Wald und Italienische Nacht. In Anlehnung an das Horváthsche Motto der 'Demaskierung des Bewusstseins' will diese Dissertation die Handlung dieser Dramen demaskieren und insbesondere die politischen und religiösen Motive enthüllen. Ausgehend von einer Analyse der verfremdenden Sprache Horváths ¬– Bildungsjargon –, widmet sich der fünfte Teil der Untersuchung dieser Themenkreise (Politik und Religion) in den obergenannten Volksstücken. Schließlich werden auch spätere Werke in Erwägung gezogen, um die Änderungen oder die Kontinuität in der Poetik Horváths zu erforschen. Den Schluss bildet ein Kapitel zur Frage, wie Horváth militante und äußerst kritische Texte schreiben kann, und immer so sachlich einwirken. Des Weiteren, wie seine erhellende politische und religiöse Analyse einen Einblick in den Kampf des Kleinbürgers gegen sein Unterbewusstsein bietet.
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