Abstract:
Der Begriff der „Biopolitik“ wird in dieser Arbeit analysiert, insbesondere in Bezug auf drei Romane von Erich Maria Remarque: „Der Funke Leben“ (1952), „Zeit zu leben und Zeit zu sterben“ (1954) und „Die Nacht von Lissabon“ (1962). Der Autor publiziert diese Romanen in der Nachkriegszeit, in einer Zeit, in der das dritte Reich literarisch noch nicht thematisiert wird. Remarque versucht mit seinen Romanen, dieses Schweigen zu brechen und gleichermaßen die Macht und die Erbarmungslosigkeit des Nationalsozialismus zu kritisieren. Durch die Erzählung der Schicksale seiner Protagonisten, die in diesem Fall Häftlinge, Landser oder Exilanten sind, will der Autor seine Leser auf eine souveräne Macht, die über Freiheit und Gefangenschaft, Leben und Tod, Identität und Anonymität entscheiden konnte, aufmerksam machen.