Abstract:
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Analyse des Einflusses von Shakespeares Romeo und Julia auf Schillers drittes Drama Kabale und Liebe. Die Untersuchung ist folgendermaßen aufgebaut: Am Anfang stellt die Einleitung einen allgemeinen Vergleich zwischen den beiden Autoren an. Das folgende Kapitel zeigt Parallelen zwischen Shakespeare und Schiller vor dem soziopolitischen Hintergrund ihrer jeweiligen Epoche auf. Das dritte Kapitel thematisiert das patriarchalische Modell und seine Krise, wobei der Schwerpunkt auf das Verhältnis zwischen Männern und Frauen im 18. Jahrhundert gelegt wird, und anschließend wird eine mögliche religiöse Interpretation beider Werke erörtert. Das vierte Kapitel fokussiert die Themenkreise Liebe und Tod unter Berücksichtigung von Luhmanns Theorie. Die beiden berühmten Liebespaare werden dabei auch in Bezug auf ihre Sprache genauer beschrieben. Das Ende des Kapitels konzentriert sich auf die jeweilige Dramatisierung der tragischen Tode der Protagonisten durch Selbstmord bzw. Mord. Im fünften Kapitel wird der Einfluss der Familiensysteme auf das jeweilige Liebespaar im Licht von Freuds Theorie der Familienverhältnisse und auf dem historischen Hintergrund der Veränderung der jeweils relevanten Familienmodelle untersucht. Das letzte Kapitel konzentriert sich auf das Thema des Tragischen, wobei auch die dramatischen Konstruktionen verglichen und die Ursachen des tragischen Ausgangs beider Stücke diskutiert werden.